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Unterklasse Acari (Leach, 1817) -- Milben
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Milben (Acari) sind eine Unterklasse der Spinnentiere (Arachnida) im Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda). Mit etwa 50.000 bekannten Arten in 546 Familien sind sie die artenreichste Gruppe der Spinnentiere.[1] Da zu ihnen die kleinsten Gliederfüßer gehören, ist davon auszugehen, dass viele Arten noch nicht entdeckt wurden. Die Wissenschaft von den Milben nennt man Acarologie oder Milbenkunde.
Während Spinnen ausschließlich räuberisch leben und alle im Großen und Ganzen einen ähnlichen Körperbau haben, unterscheiden sich Milben auf Grund ihrer verschiedenen Lebensweise untereinander viel stärker. Die kleinsten Milben sind nur etwa 0,1 Millimeter groß. Die größten sind Zecken, bei denen die Weibchen im vollgesogenen Zustand bis zu drei Zentimeter groß sein können. Wie auch Webspinnen haben Milben acht Beine, obwohl sie im Larvenstadium oft nur sechs Beine besitzen.
Da Milben absolut betrachtet nicht besonders schnell sind, benutzen etliche von ihnen andere Tiere wie beispielsweise Insekten als Transportmittel (siehe Phoresie), um größere Entfernungen zu überwinden. Dabei saugen einige Milben während des Ritts die Körpersäfte ihres Wirts.
Eine tropische Hornmilbenart (Archegozetes longisetosus) ist, im Verhältnis zu ihrer Körpergröße von 0,8 mm betrachtet, das stärkste Tier der Welt: Sie kann beinahe das 1200-fache des eigenen Körpergewichts halten, etwa fünfmal so viel wie theoretisch zu erwarten wäre.[2]
Zwar gibt es Milbenarten, die einen Gesichtssinn zur Jagd auf Lebendbeute benutzen, dennoch sind die Individuen vieler anderer Milbenarten durch Blindheit gekennzeichnet. Die zentralen Augen der Arachniden sind bei Milben allgemein nicht vorhanden, oder sie sind zu einem einzigen Auge verschmolzen. Generell kann man bei Milbentieren eine Augenzahl von null bis fünf vorfinden.[3]
Milben haben sehr viele Lebensräume besiedelt. Rund die Hälfte der bekannten Arten lebt im Boden; dabei wird bei optimalen Bedingungen eine Besiedlungsdichte von einigen hunderttausend Milben pro Quadratmeter erreicht.[1] Unter den Lebensräumen befinden sich allerdings auch so ungewöhnliche wie beispielsweise Affenlungen, Nasenlöcher von Vögeln und Tracheenöffnungen von Insekten. Auch die meisten Menschen beherbergen Milben, Haarbalgmilben beispielsweise an den Haarwurzeln der Augenwimpern.
Neben den Raubmilben gibt es solche, die sich von Pflanzen oder Pilzen ernähren, und wiederum andere, die von Aas oder abgestorbenem Gewebe leben. Außerdem gibt es unter den Milben auch viele Parasiten.
Obwohl der größte Teil der Arten im Boden lebt und dort einen wesentlichen Beitrag zur Humusbildung leistet, werden einige Milbenarten dennoch als maßgebliche Landwirtschaftsschädlinge angesehen. Sie können als Vorratsschädlinge in Mehl- oder Getreidelagern auftreten. Die Mehlmilbe (Acarus siro) kann durch ihren Befall die Inhaltsstoffe verändern, außerdem wird sie häufig als ekelerregend wahrgenommen. Generell lassen sich Milben wegen ihrer Widerstandskraft gegenüber Pestiziden nur schwer bekämpfen. Darum setzt die Forschung neuerdings auf alternative Methoden. So wird versucht, die Zusammensetzung der Bakterien im Innern der Milben zu verändern und so ihre Widerstandskraft zu verringern.[4]
Erkrankungen durch Milben werden als Acariose bezeichnet.
Durch die Ausscheidungen der Hausstaubmilben können beim Menschen Hausstauballergien ausgelöst werden, in deren Folge ein Großteil der Hausstaub-Allergiker nach einiger Zeit ohne Behandlung Asthma entwickelt.
Quelle: WikipediaQuelle: Wikipedia |
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